Denn ursprünglich hatte eine Verpackung lediglich eine reine Schutzfunktion.
Erst mit dem Aufkommen der Selbstbedienung bekamen Produktverpackungen ihre neue Rolle. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass manche Verpackungsdesigner noch immer zu üben scheinen.
Kaufen oder nicht: der Verpackungsdesigner entscheidet mit
70 % aller Kaufentscheidungen werden erst unmittelbar am Regal getroffen. Die Konkurrenz ist gewaltig. Denn Konkurrenz ist nicht nur die Kategorie, sondern das gesamte Regal.
Warum? Es ist das Gesicht in der Menge, das heraussticht und erinnert wird. Das kann dann dazu führen, dass wir eigentlich zur Marmelade greifen wollten, aber nachher Nutella im Wagen finden. Oder umgekehrt.
Wir sehen, beim Verpackungsdesign geht es darum, an das lymbische System zu appellieren. Gefühle und Emotionen zu wecken.
Der Star im Regal sein, das ist das Ziel.
Ein einfaches, memorierbares Erscheinungsbild: die wahre Kunst der Verpackungsdesigner
Ich sehe viele Verpackungsdesigns, die mir sagen, dass sich in ihnen vor allem der Designer verwirklicht hat.
Schade. Verpackungsdesigner müssen die Größe haben, sich selbst zurück zu nehmen. Denn der Star ist das Produkt.
Es muss dem Verpackungsdesigner gelingen, den Kaufimpuls auszulösen. Das ist seine Kernaufgabe.
Tipp 1: Mit dem Verpackungsdesign nicht zu viel versprechen
Jede Verpackung gibt ein Versprechen im Hinblick auf den Inhalt ab. Dieses Versprechen muss passen, auf keinen Fall darf mehr versprochen werden als geliefert wird.
Packungen, die großartiger sind als das Produkt, geben zwar Kaufimpulse, animieren zum Griff danach. Wenn der Verbraucher dann aber die Diskrepanz zwischen Verpackung und Inhalt bemerkt, ist er verloren.
Wer von einer attraktiven Verpackung angelockt wurde und vom Inhalt enttäuscht wird, kauft nicht wieder. Zudem wird er in Zeiten von Social Media seine Enttäuschung breit in sein Netzwerk streuen.
Tipp 2: Verpackungsdesigner brauchen ein klares Briefing
Es reicht nicht, dem Verpackungsdesigner ein Muster des Produkts zu geben und dann zu sagen: „Mach mal eine Verpackung“.
Vorher müssen die Hausaufgaben gemacht sein. In Form eines klaren Briefings, das sehr präzise die „Leitplanken“ festlegt, innerhalb derer sich das Verpackungsdesign zu bewegen hat.
Dabei legen wir auch die Botschaft fest, die eine Verpackung vermitteln soll. Beispielsweise: Ich bin preiswert. Oder sehr edel, total bio, fair gehandelt, regional …
Alle Details, die das Briefing nicht liefert, wird der Verpackungsdesigner improvisieren. Nach Bauchgefühl. Und das liegt in dem Fall meist daneben.
Tipp 3: Verpackungen sind Repräsentanten des Unternehmens
Verpackungen sind 24/7 für ein Unternehmen im Einsatz. Sie kommunizieren mehr und nachhaltiger als sich das viele vorstellen können.
Zudem ziehen potenzielle Kunden Querverbindungen und Rückschlüsse, die überraschen können.
Eine nicht konsistente Serie von Verpackungen kann jedes Hochglanz-Image beschädigen.
Es hilft, Verpackungen wie ein Außendienst-Team zu betrachten. Das würde man auch nicht einfach so zum Kunden schicken – ohne über abgestimmte Kommunikation nachzudenken, ohne eine Kleidungskonvention festzulegen.
Tipp 4: Verpackungsdesigner müssen auch Ökos sein
Die Gesellschaft wandelt sich und mit ihr die Anforderungen an Nachhaltigkeit.
Es geht nicht darum, jetzt alles in unbedrucktes braunes Packpapier zu wickeln.
Doch Verpackungsdesigner haben spätestens jetzt auch die verantwortungsvolle Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Design nicht nur schön aussieht, sondern intelligent und nachhaltig ist.
Ein paar Stichpunkte sind Recycling, Zweitnutzen, Stapelbarkeit, leichtes Öffnen …
Denken wir Verpackung öfter mal ganz neu. Oder orientieren wir uns an uralten Vorbildern. Die Natur liefert uns da eine ganze Menge. Beispielsweise die Banane, die eine nahezu perfekte Verpackung besitzt.
Tipp 5: Verpackungsdesigner müssen Meister in der Raumnutzung sein
Viele Verpackungen bieten vergleichsweise wenig Fläche für Gestaltung. Ein großer Teil davon ist mit Pflichtangaben belegt.
Auch die Kreativität ist in vielen Fällen eingeschränkt. Unter anderem durch die Gesetzgebung. Die Lebensmittelinformationsverordnung beispielsweise reguliert sehr rigide, von der Schriftgröße bis hin zu Pflichtangaben.
Gar nicht so einfach, auf den verbleibenden wenigen Quadratzentimetern schöne Verpackungsdesigns zu gestalten, die zum Kauf animieren und gleichzeitig zum Produkt passen.
Wenn Sie nicht weiterkommen, unterstütze ich Sie gerne. Rufen Sie mich an oder nutzen Sie gleich meinen kostenlosen Werbemittelcheck für Ihr Verpackungsdesign. Sie erhalten gratis, unverbindlich und objektiv eine klare Beurteilung zu Ihrem geplanten oder aktuellen Verpackungsdesign.